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Der Übergang vom Naturalismus zu den verschiedenen literarischen Tendenzen um 1900 wurde in der Literaturgeschichte oft dargestellt als Abkehr von einer radikal realistischen Poetik, die beim so genannten „konsequenten Naturalismus“ und dem „Kunstgesetz“ von Arno Holz ihren Höhepunkt erreicht. Die beiden scheinbar so unterschiedlichen literarischen Epochen verbindet jedoch ein anthropologisches Konzept, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Grund des darwinistischen Menschenbildes entstand und zunächst in Form des biologischen Determinismus, dann als Gegensatz zwischen Natur und Kultur in die Literatur einfloss. Diesbezüglich erweist sich Die dritte Stiege, ein früher Roman Eduard von Keyserlings, als interessant. Denn dieser 1892 erschienene Roman verbindet die naturalistische soziale Romanform à la Emile Zola mit der Thematik des Natur-Kultur-Gegensatzes, die den Ästhetizismus und nicht zuletzt die Dekadenz-Literatur um die Jahrhundertwende mit geprägt hat. Dadurch hebt dieses Werk die thematische Kontinuität zwischen dem Naturalismus und der Literatur der Jahrhundertwende besonders deutlich hervor.
Die dritte Stiege handelt von einer Gruppe Menschen, die in einem Wohnhaus in Wien leben und deren Mitglieder jeweils den Großbürger, den Kleinbürger und die unterste Schicht der Gesellschaft vertreten. Das äußerliche Leben der Bürger, das sich zunächst entweder vornehm und patriotisch oder harmonisch und familiär zeigt, entpuppt sich dabei als schöne Fassade, die die Betrügerei des Großbürgertums und die Armseligkeit des Kleinbürgertums verbirgt, während die Figuren aus der untersten Schicht als schwere Verbrecher erscheinen. Diese typisch naturalistische Handlungsstruktur wird vervollständigt durch die Geschichte der Hauptfigur, Lothar von Brückmann, der als Redakteur der sozialistischen Zeitschrift Die Zukunft tätig ist, und seiner Kollegen. Die gesellschaftlichen Probleme und Konflikte werden nämlich aus seiner Perspektive betrachtet und dargestellt.
Auch wenn Handlung und Figurenkonstellation eindeutig dem naturalistischen Sozialroman entsprechen, ist es fraglich, ob die sozialen Probleme und Konflikte die wesentliche Thematik des Romans bilden. Denn die Hauptfiguren sind trotz all ihrer sozialen und politischen Merkmale generell entweder als kultivierten Menschen ohne natürliche Lebenskraft oder als die natürlich-wilden zu charakterisieren. Unter diesen Bedingungen entstehen die Hauptkonflikte weder zwischen Arbeitgeber und Arbeiternehmer noch zwischen der Polizei und den Sozialisten, sondern zwischen den intellektuellen Sozialisten als Vertretern der Kultur und den Proletariern, die als Exponenten der Natur erscheinen und sogar als „Thiere“ bezeichnet werden. Dies zeigt sich am deutlichsten, als Lothar den Sozialismus endgültig aufgibt. Angesichts des Spitzelskandals eines seiner Kollegen glaubt er nämlich festgestellt zu haben, dass der Sozialismus ein Versuch der „Schwachen“, d.h. der „von der Natur Verstoßenen“ sei, „die Stärkeren“ zu retten.
Die dritte Stiege stellt insofern ein interessantes Beispiel dar, das die thematische Kontinuität zwischen Naturalismus und Literatur um 1900 zeigt.
Die dritte Stiege handelt von einer Gruppe Menschen, die in einem Wohnhaus in Wien leben und deren Mitglieder jeweils den Großbürger, den Kleinbürger und die unterste Schicht der Gesellschaft vertreten. Das äußerliche Leben der Bürger, das sich zunächst entweder vornehm und patriotisch oder harmonisch und familiär zeigt, entpuppt sich dabei als schöne Fassade, die die Betrügerei des Großbürgertums und die Armseligkeit des Kleinbürgertums verbirgt, während die Figuren aus der untersten Schicht als schwere Verbrecher erscheinen. Diese typisch naturalistische Handlungsstruktur wird vervollständigt durch die Geschichte der Hauptfigur, Lothar von Brückmann, der als Redakteur der sozialistischen Zeitschrift Die Zukunft tätig ist, und seiner Kollegen. Die gesellschaftlichen Probleme und Konflikte werden nämlich aus seiner Perspektive betrachtet und dargestellt.
Auch wenn Handlung und Figurenkonstellation eindeutig dem naturalistischen Sozialroman entsprechen, ist es fraglich, ob die sozialen Probleme und Konflikte die wesentliche Thematik des Romans bilden. Denn die Hauptfiguren sind trotz all ihrer sozialen und politischen Merkmale generell entweder als kultivierten Menschen ohne natürliche Lebenskraft oder als die natürlich-wilden zu charakterisieren. Unter diesen Bedingungen entstehen die Hauptkonflikte weder zwischen Arbeitgeber und Arbeiternehmer noch zwischen der Polizei und den Sozialisten, sondern zwischen den intellektuellen Sozialisten als Vertretern der Kultur und den Proletariern, die als Exponenten der Natur erscheinen und sogar als „Thiere“ bezeichnet werden. Dies zeigt sich am deutlichsten, als Lothar den Sozialismus endgültig aufgibt. Angesichts des Spitzelskandals eines seiner Kollegen glaubt er nämlich festgestellt zu haben, dass der Sozialismus ein Versuch der „Schwachen“, d.h. der „von der Natur Verstoßenen“ sei, „die Stärkeren“ zu retten.
Die dritte Stiege stellt insofern ein interessantes Beispiel dar, das die thematische Kontinuität zwischen Naturalismus und Literatur um 1900 zeigt.
목차
I. 서론
II. 자연주의 소설로서의 『세 번째 계단』
III.『세 번째 계단』의 세기전환기적 요소들
IV. 결론 - 자연주의 문학과 세기전환기 문학의 연속성
참고문헌
Zusammenfassung
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